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S14 on Ice. Ein unvergessliches Erlebnis.

Bericht von "Pilot" Peter Schild im 320is über die Historic Ice Trophy 2013 in Österreich (Altenmarkt im Pongau).

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Die Historic Ice Trophy in Österreich (Altenmarkt im Pongau), kurz die HIT, ist eine der unzähligen Old- und Youngtimerveranstaltungen, wie man sie überall kennt. Die Wertung erfolgt über die Bestätigung einer gefahrenen Zeit, ähnlich wie es bei historischen Bergrennen oder Rundstreckenrennen der Fall ist. Gefahren wird auf einem Rundkurs, der extra für diese Veranstaltung präpariert wird. Und nun kommen wir zu den Feinheiten, denn mit rund 700.000 Ltr. Wasser – und das Ganze im Januar – wird es zwangsläufig zu einer recht eisigen Angelegenheit!

Das ist es nun, was sie von anderen Veranstaltungen dieser Art unterscheidet und daher einzigartig in Europa ist.

Die HIT ist nichts Neues für mich, denn als Beifahrer kannte ich das Prozedere. Neben Stefan habe ich bereits dreimal dort teilgenommen, und dabei die Aufgaben des Co-Piloten übernommen. Von der rechten Seite aus war es eigentlich jedes Mal ein Genuss, der Arbeit am Volant beizuwohnen. Griffige Asphaltstrecken, wie ich sie aus meiner sportlichen Slalom - Vergangenheit kenne, sind mit der geringen Haftung auf Schnee und Eis (mit Tendenz gegen Null) und den damit verbundenen Rallyefahrstil absolut nicht vergleichbar. Der Unterschied könnte kaum größer sein.

         

Zusätzlich zu dieser klassischen Gleichmäßigkeitswertung gibt es dort im zweiten Jahr die „6 h von Altenmarkt“, einem Langstreckenrennen mit mindestens zwei und max. 4 Fahrern pro Auto. Die Wertung erfolgt auch hier aus einer Kombination aus Schnelligkeit und Gleichmäßigkeit, so war es angedacht. Für dieses 6h-Rennen hat mir Stefan ein Cockpit in seinem BMW 320is angeboten. Dies allein gesehen ist neben dem Vertrauen, welches Stefan in mich setzt, schon eine mega-geile Sache! Eigentlich hatte Stefan mit seinem Beifahrer Christian „nur“ für die Classic genannt und eigentlich wollte ich Stefan nur zwei Fotoleinwandbilder von meinem BMW M3 Cecotto für jeweils ein Autogramm mitgeben, da u.a. Johnny Cecotto sen. mit seinem Junior für das 6h-Rennen auf einem BMW 2002ti genannt haben. So ergab es sich denn, dass wir gemeinsam beschlossen, das Rennen zu fahren! Ohne jeden Anspruch, einfach nur Fahren bis wir aus dem Auto fallen.

Das Wochenende vom 25.01. – 27.01.2013 war ein unvergessliches Erlebnis! Am 25.01.2013 dachte ich noch, dass die Cecotto´s gar nicht kommen. Wahrscheinlich hat der Senior seinen Geburtstag  woanders gefeiert ;-)

         

Am 26.01.2013 habe ich ihn dann endlich gesichtet. Es war allerdings nicht ganz einfach an ihn heran zu kommen. Als dann der (Presse-)Rummel etwas nachließ, habe ich meine Chance gesehen und ihn mit meinem „Restenglisch“, das aus meiner Schulzeit noch übrig geblieben ist, angesprochen. Und siehe da, er war angetan, als ich ihm von meinem Cecotto erzählte. Ich holte also schnell die Bilder aus meinem Auto und musste dann wieder eine halbe Ewigkeit warten, bis er sich endlich Zeit für mich nahm. Nachdem ich die Autogramme hatte, war ich restlos glücklich und habe zu Stefan gesagt: „So, jetzt können wir nach Hause fahren!“  Aber da war ja natürlich noch dieses unsägliche 6h-Rennen ;-)

Es hatten knapp 30 Teams genannt und wir fuhren im Qualifying auf Platz 14. Der Veranstalter strich den Passus der Gleichmäßigkeit, es zählten nur noch die gefahrenen Runden. Ab dem Moment der Startaufstellung hatte wahrscheinlich nicht nur ich die Hosen gestrichen voll!!

Ich bat Stefan die ersten 90 Minuten zu fahren, bis sich das Feld entzerrt hatte. Danach griff ich für 1 ½ Stunden ins Lenkrad und habe mich – da es ja nicht mein Auto ist – aus allen Scharmützeln heraus gehalten. Danach fuhr Stefan eine weitere Stunde, dann ich wieder eine Stunde und Stefan zum Schluss noch die letzte Stunde. Diese letzte Stunde (es war zwischenzeitlich dunkel) war an Dramatik kaum zu überbieten! Stefan kam direkt vorm Cecotto jun. (immerhin aktueller GP2-Fahrer) aber hinter einem schwer zu überholenden Alfa wieder auf die Strecke zurück. Es ist alles andere als angenehm, wenn man noch eine verbleibende Stunde lang einen Gegner mit „Vollbeleuchtung“ im Nacken hat. Also hat Stefan seinerseits den Cecotto jun. vorbei gelassen und dann ihn permanent unter Druck gesetzt. Seine Rechnung ging tatsächlich auf! Etwa 15 Minuten vor Rennende setzte Cecotto jun. den Ex Aaaltonen/Zasada Werks  BMW 2002 Ti der BMW Classic aus dem Jahre `69 seitlich in die Schneebegrenzung, um dann mit der Front in selbige einzudrehen. Danach war der Weg frei für unseren sensationellen 9. Gesamtrang!

An diesem Wochenende hatten wir nicht nur sehr viel Spaß, sondern ich habe beim Fahren auf Eis unheimlich viel dazu gelernt (ok, die Rechnung für den abgerissenen Frontspoiler folgt noch). Im Nachhinein waren wir jedoch sehr froh, dass das Reglement keine Gleichmäßigkeit mehr kannte. 

Die Gesamtwertung zur HIT Classic 2013 hat Stefan mit seinem Beifahrer Christian übrigens hauchdünn mit 9/100 Sekunden Vorsprung gewonnen!

Viele weitere Fotos von der Historic Ice Trophy 2013 gibt es zu sehen beim 3er-Club.

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Vielen Dank an Peter und Stefan für die tollen Eindrücke von der HIT und Gratulation zum tollen Abschneiden bei der Trophy.

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